Bäckerei Beyer - Geschichte

(nach F. Fritzsche, A. u. K. Beyer)

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Brötchen aus Hohndorf, das hat Tradition. Schon seit mehr als 135 Jahren sorgt unser Handwerksunternehmen für ihr täglich Brot. In der Bäckerei wird in der 5. Generation Brot gebacken. 

1878

1877 entstand das abgebildete Gebäude.1878 wurde die Bäckerei durch Paul Hessel gegründet, dieser führte selbige 50 Jahre lang.

Gemälde des Bäckerei Hauses um 1880

1928

Paul Hessel übergab das Unternehmen 1928, 4 Jahre vor seinem Tod, in die Hände seines Sohnes Paul Hessel. Früher war es üblich seinem Sohn oder seiner Tochter den Namen des Vaters oder der Mutter zu geben. 1929 erfolgte ein Anbau an die Bäckerei. Diese Bauaufgabe wurde von dem Hohndorfer Willy Rabe geleitet.

Das Haus um 1929 mit neuem Anbau

1944-1950

1944 starb dieser Paul Hessel und hinterließ 2 Töchter und einen Sohn. Der Sohn sollte die Traditionsbäckerei fortführen, fiel aber im 2. Weltkrieg. Um die Bevölkerung dennoch weiter mit Nahrungsmitteln zu versorgen, entschied die Frau von Paul Hessel, Alma Hessel, die Backstube auf unbestimmte Zeit zu verpachten. Es fand sich ein Bäcker, der die Produktionsstätte fortführte. Bei ihm war auch Arno Beyer angestellt, der durch die Arbeit eine der 2 Töchter von Paul Hessel, Dora Hessel, kennen lernte, die 1948 mit ihm verheiratet wurde. Da nun ein Nachfolger gefunden war, der die Bäckerei in Familientradition weiterführen konnte, sollte der Pächter gekündigt werden, was sich als schwierig erwies.


1950-1965

Doch es gelang und 1949 übernahm Arno Beyer die nun Bäckerei Beyer. 1964 ging Konrad Beyer bei ihm in die Lehre. Außerdem wurde der altdeutsche Backofen aus der Gründerzeit durch einen Dampfofen ersetzt.

1970-1980

Zusammen mit Monika Beyer, die Konrad 1972 heiratete, sollte später das Geschäft übernehmen, aber es kam anders. Mangels Meisterbrief, der für die Leitung eines Handwerksbetriebes benötigt wird, konnte Konrad das Geschäft nicht weiterführen und Arno Beyer musste 1980 das Gewerbe abmelden. 

Der alte Laden  in Hohndorf

1980-1990

Es kam jedoch Hilfe von unerwarteter Seite. Zu den noch herrschenden DDR-Zeiten konnte man ein Brötchen überall zum gleichen Preis dem EVP (Einheitsverkaufspreis) kaufen. Es wollte aber niemand die, in Fabriken produzierte, Massenware essen und so kamen Anfragen vom Bürgermeister und der Gewerkschaft weiter zu machen. Dadurch konnte Konrad nun auch ohne Meisterbrief das Geschäft übernehmen, was noch im selben Jahr geschah und die Produktionsstätte konnte in 2. Generation als Bäckerei Beyer fortgeführt werden. Interessanterweise blieben die Buchstaben "PAUL HESSEL BÄCKEREI" bis zur Außensanierung des Hauses am Schulweg 1 erhalten. Anfang der 80-er Jahre musste der Dampfbackofen einem Elektrischen weichen.

1990-2000

Mit den 90-er Jahren kam die Wende. Der Umstieg von Planwirtschaft auf Marktwirtschaft stellte einen großen Einschnitt in die Firmengeschichte dar. Viele Menschen hatten sich Lebensmittel gehamstert, weil sie für die damals ungewisse Zukunft aussorgen wollten. Einmal musste der Produktionsüberschuss mit dem Trabant noch Großolbersdorf auf dem Markt an den Mann gebracht werden. So entstand auch die 2. Filiale in Großolbersdorf. Zunächst nur in einem Wohnhaus, stieg der Verkauf, dass eine neue Räumlichkeit erforderlich wurde. 1993 wurde auch die Hauptfiliale in Hohndorf modernisiert.

2000-2010

Bis 2004 diente dazu eine umgebaute Garage in einem Großolbersdorfer Innenhof in der Schulstraße. Erneuter Platzmangel und Unstimmigkeiten mit der Vermieterin führte die Filiale einige Hausnummern weiter in die Schulstraße 9. Und dort bestehen bis heute moderne Verkaufsräume, in denen man nicht nur Brot und Brötchen kaufen kann, sondern auch gemütlich einen Kaffee genießen kann. Der Verkauf stagnierte, doch es gelang die Geschäfte zu stabilisieren und den Fortbestand zu sichern. Aber auch zu dieser Zeit stellte sich die Frage nach dem Nachfolger und es schien dem Ende zu zugehen. Etwa zur gleichen Zeit, 1992, beendete Tino Beyer seine Lehre zum Forstwirt und traf wenig später Bianca Beyer, gelernte Post Fachangestellte. Auch Tino Beyer war von der Wende betroffen. Ohne Aussicht auf eine Arbeitsstelle in seinem Ausbildungsberuf, entschied er sich das Nachfolger Problem zu lösen und schulte kurzerhand auf Bäcker um. Nach 2 Jahren Arbeit im Betrieb ließ er sich zum Meister ausbilden und übernahm 2010 zusammen mit Bianca Beyer, die nun für die Finanzen und das Personal zuständig war, den Betrieb von Biancas Eltern. Kurz danach wurden in Großrückerswalde Verkaufsräumlichkeiten durch Insolvenz eines Betriebes frei. Nach einigen Umbauarbeiten entstand hier der 3. Standort der Bäckerei. 

Die neue Filiale in der Schulstraße 9 in Großolbersdorf

Die Bäckerei nach dem neuen Anstrich 2005


2011-2015

2013 wurde der alte Gärautomat durch ein moderneres Gerät ersetzt. Es folgten weiterhin Umbauarbeiten in der Backstube, ein neuer Fußboden wurde eingebaut und der elektrische Ofen wurde grundlegend instand gesetzt. 2014 wurde schließlich ein neuer Teigkneter angeschafft, da die alte Maschine nicht mehr zu gebrauchen war. 2015 wurde der erste Teil der Filiale in Hohndorf mit einem neuen Fußboden ausgestattet.

2016

2016 ist eine Filiale im Multigebäude Großrückerswalde frei geworden. Unsere Bäckereifiliale aus der Marienberger Straße 149 ist in diesem Zuge, im Oktober 2016 in die Marienberger Straße 139 umgezogen. Vor dem Umzug erfolgten viele Bauarbeiten in der neuen Filiale, welche nun größer und einladender wirkt. Nach Beendigung der Bauarbeiten wurde die neue Filiale am 04.10.2016 eröffnet. 

Alte Filiale Marienberger Straße 149

Neue Filiale vor dem Umbau

Die neue Filiale in der Marienberger Straße 139


2017

Im Sommer 2017 wurde die Filiale in Hohndorf modernisiert.

Umbauarbeiten  in der Hohndorfer Filiale

Neuer Fußboden und eine Sauberlaufmatte

Die neu gestaltete Decke mit neuer LED - Beleuchtung


2024

Betriebsverkleinerung durch Schließung der Filialen in Großrückerswalde ab dem 05.03.2024 und der Filiale in Großolbersdorf ab dem 21.05.2024.

"Bevor die Bäckerei eröffnet wurde, mussten die Einwohner Ihr Brot selbst backen, oder in den Nachbarorten kaufen. Die Eröffnung der Bäckerei Hessel war für die Dorfbevölkerung ein großer Erfolg. Es ist sehr erfreulich, dass über mehrere Generationen der Familienbetrieb erhalten wurde. Wir wünschen dem Ehepaar Beyer weiterhin viel Erfolg und stets zufriedene Kunden ! Möge die Bäckerei Beyer ihre gute Familientradition auch im nächsten Jahrtausend fortsetzen!" -- Fredi Fritzsche

Aber auch in Zukunft brauchen Sie keine Angst vor einem Morgen ohne Brötchen haben, einer von zwei Söhnen Biancas und Tinos, Jona Beyer, wird das Unternehmen in Familientradition weiterführen.